Internationaler Frauentag

2020: Frauen gleichauf? Geschlechtergerechtigkeit heute

08.03.2020 | Echte Gleichstellung ist noch längst nicht erreicht. Daran erinnert der Internationale Frauentag. Wir fordern stärkere Anstrengungen von den Unternehmen - und haben für dieses Anliegen immer mehr Mitstreiterinnen.

Geschichte des Weltfrauentags

Bei der Wirtgen GmbH in Windhagen werden fleißig Rosen für die Frauen verteilt.

Bei der Wirtgen GmbH in Windhagen werden fleißig Rosen für die Frauen verteilt.

Auch bei thyssenkrupp Rasselstein werden jedes Jahr Rosen an die Frauen verteilt, das hat schon Tradition.

Auch bei thyssenkrupp Rasselstein werden jedes Jahr Rosen an die Frauen verteilt, das hat schon Tradition.

Chef werden die Männer, Frauen verdienen weniger – auch bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit. So sieht die Arbeitswelt vielerorts noch immer aus. 

Doch wie lässt sich zum Beispiel die Entgeltlücke verringern? „Ganz klar: Das beste Mittel sind Tarifverträge und aktive Betriebsräte!“, sagt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall. In tarifgebundenen Betrieben ist die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen deutlich geringer, immerhin zehn Prozentpunkte. Tarifverträge sorgen für klare Kriterien bei der Eingruppierung. Unsere IG Metall-Betriebsräte achten auf die Einhaltung dieser Regeln. Christiane Benner betont deshalb: „Wir brauchen mehr Tarifbindung und wir brauchen eine systematische Prüfung der Entgeltstrukturen.“

Schaue hier das Video zur Gleichstellung in Deutschland von der Hans-Böckler-Stiftung.

Bessere Ergebnisse durch gemischte Teams

Auch wenn es um die Besetzung von Vorstandsposten geht, haben Frauen häufig noch das Nachsehen. Nur jedes elfte Vorstandsmitglied ist weiblich. Das muss sich ändern. „Die Geschlechterquote ist ein Instrument, um die Unternehmen dazu zu bewegen, Frauenförderung auf allen Ebenen konsequent mitzudenken“, sagt die Zweite Vorsitzende der IG Metall. „Mehr Frauen in Chefetagen ist eine Frage der Gerechtigkeit.“

Und nicht nur das: „In der Wirtschaft führen gemischte Teams nachweislich zu besseren Ergebnissen, zu mehr Innovation. Gerade in der Transformation braucht es diese Innovationen. Wir können es uns nicht leisten, auf die guten Ideen zu verzichten.“

In den Aufsichtsräten zeigt sich: Dort, wo die gesetzliche Geschlechterquote greift, hat sich der Frauenanteil deutlich erhöht. Er stieg binnen vier Jahren auf über 30 Prozent. Daher sind feste Quoten auch für Vorstände und für Aufsichtsräte weiterer Unternehmen nötig. Damit es viel mehr gemischte Teams gibt. „Nur so schaffen wir den Kulturwandel“, sagt Benner. „Unser Ziel ist ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle wohlfühlen können.“

Je mehr wir sind, desto mehr können wir erreichen

Und immer mehr Frauen gehen diesen Weg mit: Ende 2019 gehörten 411 635 Kolleginnen zur IG Metall. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 1566 Metallerinnen. Viele Mitglieder machen uns als Gemeinschaft stark. Je mehr wir sind, desto mehr können wir erreichen – für gleiche berufliche Entwicklungschancen, eine gerechte Bezahlung und die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben. 

Bei der IG Metall ist eigentlich an 365 Tagen im Jahr Frauentag, denn für Metallerinnen und Metaller ist es selbstverständlich, sich immer und überall für mehr Gleichberechtigung einzusetzen. Trotzdem bleibt viel zu tun. 

Den Internationalen Frauentag am 8. März nehmen wir daher zum Anlass, um genau daran zu erinnern: Echte Gleichstellung ist noch längst nicht erreicht. „Wir brauchen noch mehr und stärkere Anstrengungen von den Betrieben, in der Gesellschaft“, fordert Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall.

Von: af

Unsere Social Media Kanäle